Von Webern und ihren alten Mustern
Bäuerliches Hausgewerbe der Leinen- und Wollwebeverarbeitung
Die Webkunst war immer schon eng mit der bäuerlichen Produktion verbunden. Noch vor Jahrzehnten war auch in unserem Bundesland das bäuerliche Hausgewerbe der Leinen- und Wollwebeverarbeitung weit verbreitet, aber es wurden auch blaue und rote Borten hergestellt und später in der Baumwollweberei bunter Zeugdruck.
Keltische Muster
Historiker gehen davon aus, dass aufgefundene Wollwebereste und Ziermuster auf Tongefäßen schon die Weberei in der Keltenzeit belegen. Die Römer fanden in Britannien „Pikten“, die bunten Stoffe, vor. Die vererbten Muster der karierten Stoffe der Schotten sind heute dort noch beliebt. Der Einfluss des keltischen Stammes der Ambisonten findet sich auch in den gewürfelt-gestöckelten Mustern älterer Pinzgauer Trachten wieder, ist sich der Heimatkundler Kuno Brandauer sicher.
Bereits im Mittelalter verstand man sich auf das Färben des Leinengarnes und der Wolle. Man verwendete dazu nach alter Tradition Rinden und Hölzer, Moose und Flechten. Es wurden nachweislich auch orientalische Färbemittel aus Venedig eingeführt, wo sich eine salzburgische Fakturei befand. Zum Blaufärben verwendete man Waid, für Rot Krappwurzel, für Gelb Safran.
Bereits im Mittelalter verstand man sich auf das Färben des Leinengarnes und der Wolle. Man verwendete dazu nach alter Tradition Rinden und Hölzer, Moose und Flechten. Es wurden nachweislich auch orientalische Färbemittel aus Venedig eingeführt, wo sich eine salzburgische Fakturei befand. Zum Blaufärben verwendete man Waid, für Rot Krappwurzel, für Gelb Safran.
Beliebte Ausfuhrartikel im Fürsterzbistum
Beliebte Ausfuhrartikel im Fürsterzbistum Salzburg waren der rote Lofererloden und die blau gefärbten Halleiner Strümpfe. Alsbald machte churfürstliche bayerische Ware starke Konkurrenz, sodass 1556 die Einfuhr von Webwaren aus Bayern untersagt wurde. Die Einführung der englischen mechanischen Webstühle Mitte des 19. Jahrhunderts machte die Handwebstühle unrentabel und Massenware überschwemmte die Märkte. Zuvor gab es in Salzburg noch 500 handwerkliche Webereien.
Buntweberei im Lungau
Wie im traditionsreichen Vorarlberg hatte sich im Lungau das Musterbild der Buntweberei erhalten. Unterstützt durch damals gesammelte und in Moosham zur Schau gestellte Stücke hatte Meister Sebastian Pirkner sich um die aussterbende Volkskunst verdient gemacht. Er frischte die Technik der salzburgischen Buntweberei neu auf. Auch die Kunst des „Treamknüpfens“ zur Randzier von Taschentüchern, Handtüchern und Decken wurde damals neu belebt.
Die Lungauer Muster gelten als allgemein charakteristische und gebirglerische Formen der Zierbedürfnisse. Von den Flechtenmustern der Prangstangen bis zu den ausgezackten Formen der Trachtenstücke, den Strümpfen, Stutzen und Frauenmiedern finden sie sich wieder.
Die Lungauer Muster gelten als allgemein charakteristische und gebirglerische Formen der Zierbedürfnisse. Von den Flechtenmustern der Prangstangen bis zu den ausgezackten Formen der Trachtenstücke, den Strümpfen, Stutzen und Frauenmiedern finden sie sich wieder.
Skandinavische Muster ähnlich den alpenländischen
Es gibt gewisse Übereinstimmungen in vielen Mustern skandinavischer und auch slawischer mit unseren alpenländischen Mustern. Das altüberkommene Kulturgut nahmen die Völker auf ihren Wanderungen bei der Völkerwanderung mit und es wurde dort, wo Siedlungsräume bevölkert wurden, neu eingebracht. Das wird als Ursache für die Ähnlichkeit von Mustern auf der Linie von Skandinavien, der Ukraine, den Karpaten und den östlichen Alpenländern bis zum Balkan vermutet.