Eicheln sind kraftvolle Früchte der Wildnis
Die Früchte der Eichenbäume waren über Jahrtausende Bestandteil der menschlichen Nahrung sowohl am eurasischen als auch am amerikanischen Kontinent. Getrocknete Eicheln stellten auch oft einen überlebensnotwendigen Wintervorrat dar. Sie enthalten hochwertige Kohlenhydrate, mit bis zu 70 % Stärke und Zucker und Proteine (etwa 6 %) und sind sehr nahrhaft. Leider enthalten sie auch bittere Gerbstoffe, die entfernt werden müssen, indem sie gekocht oder gewässert werden. Die wasserlöslichen Gerbstoffe werden so einfach abgeschüttet und es entstehen nahrhafte, gesunde und schmackhafte Ausgangsstoffe für die Wildfruchtküche. Als Eichelpürree oder als Eichelstückchen können sie in der heißen Flüssigkeit heiß in Gläser gefüllt und so konserviert werden.
Auch können getrocknete Eicheln sehr lange gelagert werden, vor dem Verbrauchen werden sie einfach über Nacht gewässert, dann geschält, entbittert und weiterverarbeitet.
Zur Brotherstellung können getrocknete und gemahlene Eicheln ohne Vorbereitung als Mehl verwendet werden. Zur Hälfte mit Getreidemehl vermischt, ergibt sich ein äußerst schmackhaftes, sehr nahrhaftes Brot.
Extra Tipp
Eichenrindentee ist die bekannteste und am meisten eingesetzte Gerbstoffdroge, die entzündungswidrig und adstringierend und sehr kräftigend für den Darm wirkt.
Eichelbrot selbstgebacken
- 800 g Dinkel
- 200 g Eicheln
- 20 g Salz
- 500 ml warmes Wasser
- 300 ml Buttermilch
- 60 g Hefe
- 50 g Sauerteig
- 100 g Weizenkleie
- 20 g Brotgewürz
Zubereitung
Dinkel und Eicheln gemeinsam vermahlen, Weizenkleie in warmem Wasser einweichen. Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten, 30 Minuten gehen lassen und nochmals kräftig durchkneten, wieder 40 Minuten rasten lassen und zu beliebigen Brötchen formen, diese mit Wasser bestreichen und in Haferflocken tunken. Auf ein Backblech setzen, aufgehen lassen und die Eichelbrötchen bei 230 °C mit Schwaden (Feuchtigkeit, indem eine Tasse Wasser auf den heißen Bachrohrboden geschüttet wird) im Ofen backen.