Lange Tradition der Perchten in den Alpen
Vom Nikolaustag bis zum Dreikönigstag
Die Perchten haben im Alpenraum eine nachhaltige Tradition. Perchten sind Masken- und Sagengestalten, die während des Winters, zumeist jedoch vom Nikolaustag über die Raunächte bis zum Dreikönigstag, in den verschiedenen Regionen auftreten. Besonders ausgeprägt und in vielfältigen Erscheinungsformen gibt es jedoch die Perchten im Pinzgau und Pongau, zunehmend als Neubrauch auch „außer Gebirg“.
Vielfältige Erscheinungsformen der Perchten
Gegenwärtig gibt es jährlich wechselnde Perchtenumzüge mit Schön- und Schiachperchten in zahlreichen Orten im Pongau (so abwechselnd in Gastein, Altenmarkt, St. Johann und Bischofshofen). Im Pinzgau treten die „Tresterer“, eine besonders attraktive Form der Schönperchten in Stuhlfelden, Zell am See und Unken, in Erscheinung. Unken kennt auch die Stelzentänzer, Rauris die Schnabelperchten. Auch in anderen Bundesländern treten Perchten auf, so im tirolerischen Unterinntal die „Perschtln“ am 5. Jänner, im Ausseer Land und in Unterwart im Burgenland die „Lutzln“ am 13. Dezember, in der Oststeiermark die „Pudelmuatta“ und in Unterkärnten das „Bechtrababa“. Das Glöcklerlaufen, das es um den Dreikönigstag im Salzkammergut, so auch in Abersee, gibt, zählen die Wissenschafter ebenfalls zu den Perchtenläufen.
Krampustreiben als Neubrauch
Die Percht gilt als Schicksalsfrau; der Brauch selbst zählt zu den Orakelbräuchen. Sie ist mit ihrem Gefolge der ungetauften Kinder auch eine Seelenbegleiterin und sie übt soziale Kontrolle aus, achtet auf Ordnung und straft auch.
Zu den Neubräuchen zählen die Perchtenläufe um den Nikolotag, die mancherorts zu einem Krampustreiben verkommen. Viele Perchtenläufer geben große Summen aus für fantasievolle, gruselig geschnitzte Perchtenmasken, ohne um den tieferen Sinn von Perchten zu wissen.
Zu den Neubräuchen zählen die Perchtenläufe um den Nikolotag, die mancherorts zu einem Krampustreiben verkommen. Viele Perchtenläufer geben große Summen aus für fantasievolle, gruselig geschnitzte Perchtenmasken, ohne um den tieferen Sinn von Perchten zu wissen.
Tresterer bringen Glück und Segen für Haus und Hof
Besonders eindrucksvoll sind die Tänze der Tresterer, die in den drei Pinzgauer Gemeinden auftreten und viele Interessierte anziehen.
Man sagt, sie sollen Glück und Segen für Haus und Hof, aber auch eine reiche Ernte bringen und alles Unheil abwenden. Die Ausstattung und das dumpfe Stampfen der Tänzer mögen eine Ahnung davon überliefern, wie sich unsere Vorfahren das Austreiben der bösen Geister vorgestellt haben.
Lange Tradition der Pinzgauer Tresterer
Die Pinzgauer Tresterer können auf eine lange Tradition verweisen. Sie tragen eine Kopfbedeckung, an der lange bunte Bänder hängen, die einen „Bändermantel“ bilden und das Gesicht der Tänzer verdecken. Die Zeller Tresterer tragen eine goldene Krone mit mehreren Dutzend Hahnenfedern als Kopfbedeckung. Die Ausstattung ist kostbar und mutet eher exotisch an. Begleitet werden sie von den Schiachperchten.
Über die Bedeutung des Wortes „Tresterer“ gehen die Meinungen auseinander. Die einen bringen es mit dem Stampfen des Getreides, die anderen mit dem Aufwecken des Bodens in Verbindung.
Über die Bedeutung des Wortes „Tresterer“ gehen die Meinungen auseinander. Die einen bringen es mit dem Stampfen des Getreides, die anderen mit dem Aufwecken des Bodens in Verbindung.